Carsten Gansel Rhetorik der Erinnerung – Zu Literatur und Gedächtnis in den ›geschlossenen Gesellschaften‹ des Real-Sozialismus zwischen 1945 und 1989 obwohl nach der Wende des Jahres 1989 und dem Vergehen des Real-Sozia lis-mus in den vergangenen fast zwei Jahrzehnten ein permanenter Streit, mitun-ter auch ein »Krieg« um die Erinnerung stattgefunden hat, sind Fragen zum Ge dächt nis derLiteratur in der Sowjetischen Besatzungszone und späteren DDR – wie auch den anderen Ländern des so genannten Real-Sozialismus – nur vereinzelt Gegenstand von Untersuchungen gewesen. Aus diesem Grund wurde auf einer Tagung im mai 2006 an der Universität Gießen der Frage nachgegangen, auf welche Weise das Gedächtnis der Literatur insbesondere in der DDR funktioniert hat. Die Tagung fand in Verbindung mit dem P.E.N.-Zentrum Deutschland statt und wurde durch den DAAD sowie den Sonder-forschungsbereich 423 »Erinnerungskulturen« der Universität Gießen unter-stützt. Die Beiträge der Tagung – sie erschienen als Band 29 in der Reihe »Formen der Erinnerung« des Gießener Sonderforschungsbereichs – bezogen sich auf vier Schwerpunkte.